Junge Generation des Tischlerhandwerks steht in den Startlöchern
Die Holzfachschule Bad Wildungen stand am 20. September ganz im Zeichen handwerklicher Spitzenqualifikation. Bei der großen Meisterfeier im Auditorium erhielten zahlreiche Absolventinnen und
Absolventen ihre Meisterbriefe und Urkunden, begleitet von Beifall und eindrücklichen Worten.
Geschäftsführer und Schulleiter Hermann Hubing eröffnete die Veranstaltung und betonte in seiner Begrüßung die Stärke des Handwerks, die auch auf den berufliche Entwicklungschancen beruht: „Wer
den Meistertitel trägt, übernimmt Verantwortung – für Qualität, Ausbildung und Innovation.“ Zugleich kritisierte er die Politik für die noch immer nicht erreichte Gleichwertigkeit von
akademischer und beruflicher Bildung. Als Beispiele nannte Hubing die Förderung von Berufsbildungszentren und der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung.
Kultusminister Armin Schwarz unterstrich in seiner Festrede die gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks. Er lobte die Leistungen der jungen Meisterinnen und Meister und hob hervor, wie wichtig
berufliche Bildung für die Zukunftsfähigkeit des Landes ist. „Sie tragen dazu bei, dass handwerkliche Qualität, wirtschaftliche Stärke und gesellschaftlicher Zusammenhalt auch morgen Bestand
haben“, so Schwarz. Wiebke Knell, Fraktionsvorsitzende der FDP im Hessischen Landtag, war ebenfalls unter den Gästen. Sie und zahlreiche andere Vertreter aus Politik und Gesellschaft
verdeutlichten durch ihre Anwesenheit: Die Meisterfeier der Holzfachschule ist weit mehr als eine Abschlussveranstaltung. Sie ist ein Fest für das Handwerk, seine Werte und für dessen Zukunft.
Im Mittelpunkt der Feierstunde stand die Übergabe der Meisterbriefe an die Tischlermeisterinnen und Tischlermeister sowie an die Industriemeister Holzverarbeitung und Holzbearbeitung. Neben
Kultusminister Schwarz und Geschäftsführer Hubing gratulierten die Klassenlehrer Karsten Mrzyglod und Andreas Bognanni sowie Dr. Thomas Fölsch, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK
Kassel-Marburg.
Nachwuchs auf Spitzenniveau
Ein weiterer Höhepunkt war die Siegerehrung des hessischen Landesleistungswettbewerbs, der traditionell am selben Tag an der Holzfachschule ausgetragen wird. Holm Pfeiffer, Landesinnungsmeister
des hessischen Tischlerhandwerks, gratulierte den besten Gesellinnen und Gesellen aus den Kammerbezirken Frankfurt, Wiesbaden und Kassel. Der Landessieg ging an Finn Louis Gücker aus dem
Kammerbezirk Kassel. Die weiteren Plätze belegten Paul Vetter aus dem Kammerbezirk Frankfurt und Johannes Trost aus dem Kammerbezirk Wiesbaden. Die Urkunden und Ehrenpreise wurden von Armin
Schwarz, Holm Pfeiffer, Hermann Hubing und Andrea Belegante, der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung, überreicht.
In den anschließenden Grußworten von Hartmut Otto, Erster Stadtrat der Stadt Bad Wildungen, Alexander Repp, Präsident der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks, Dr. Thomas Fölsch und Holm
Pfeiffer wurde nochmals verdeutlicht, welche Rolle die jungen Meisterinnen und Meister künftig im Handwerk übernehmen werden – nicht nur als Fachkräfte, sondern auch als Ausbilder, Unternehmer
und Innovatoren. Alle Redner fanden persönliche Worte, um der jungen Generation Mut zu machen und ihren Stolz zum Ausdruck zu bringen.
Dennis Keller, Klassensprecher der Abschlussklassen, ließ in seiner Rede das vergangene Jahr Revue passieren, bedankte sich bei Lehrkräften und Ausbildern und sprach im Namen aller, als er von
einer intensiven, fordernden und bereichernden Ausbildungszeit berichtete.
Hermann Hubing und seine designierte Nachfolgerin Andrea Belegante schlossen die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Schlusswort. Auch dies war ein symbolischer Moment des Übergangs, ein Signal
des bevorstehenden Wechsels an der Spitze der Holzfachschule zum Jahresende.
Mit einem gemeinsamen Imbiss in der Aula klang der Abend aus. Die Gäste nutzten die Gelegenheit zum Austausch, zum Feiern und zum Netzwerken. Die Meisterfeier 2025 war somit mehr als ein
Abschluss – sie war zugleich ein Aufbruch.